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Stephan Zilkens
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Jetzt war das ja nicht so richtig was, letzten Freitag in Alaska. Die Bilder der beiden Alphamännchen waren auch nicht inspirierend. Da treffen sich zwei, denen Demokratie herzlich wurscht ist. Der Eine kommt aus einem Land in dem demokratische Versuche bisher hoffnungslos gescheitert sind und der Andere versucht in einem Land, das bisher als Verteidiger von Demokratie und Freiheit aufgetreten ist, absolutistische Verhältnisse einzuführen mit Methoden, die nach der Machtergreifung in Deutschland gut funktioniert haben. Gleichschaltung nennt man das - härter ausgedrückt: willst Du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir - der Rest ist bekannt. Und jetzt soll heute in Washington an bekannter Stelle der Präsident des überfallenen Landes samt seinem Europäischen Geleitschutz druckvoll in die Stiefel gestellt werden. Die seit 2014 völkerrechtswidirge Landnahme wohlmöglich sanktioniert und die damit verbundenen Kriegsverbrechen vergessen werden. Sollte es so kommen, verliert der Glaube an die Gerechtigkeit ein weiteres Mal und alle in Zusammenhang mit den Washingtoner Prinzipien von 1998 aufgestellten Grundsätze, die ja auf jede ursurpatorisch, totalitäre Unterwerfung übertragen anzuwenden wären, sind für jüngere Generationen noch schwerer vermittelbar. Kriegsgewinner sind a priori unschuldig?
Es gibt einen kleinen, aber sehr honrig besetzten Verein in Deutschland, der versucht Kulturgüter und Museen in der Ukraine zu unterstützen und mit den notwendigsten Mitteln zur Verteidigung und Bewahrung der Ukrainischen Kultur auszustatten. Ukraine Art Aid Center - kurz UAAC. Jetzt werden sie für ihren Einsatz mit dem Engel des Guten ausgezeichnet. Es ist eben nicht der Racheengel.
In Deutschland hat eine honorige Versicherungsgesellschaft ein verlustreiches Jahr hinter sich - die Nürnberger. Offensichtlich fühlt sich der Vorstand zu schwach aus eigener Kraft das Ruder herumzureissen und sucht frische Kapital. Das klingt ein bisschen so, wie beim alten Gerling - irgendwer hab ihn seelig - , der an der mangelnden unternehmerischen Traute seines Eigentümers letztlich gescheitert und von seinem Erzrivalen HDI geschluckt wurde. Nun ist die Vienna Insurance Group nicht der Erzfeind der Nürnberger, eher ein Unternehmen, was weiter kräftig auch durch Zukäufe wachsen will. Andererseits scheint der in Rede stehende Preis anderen Anteilseignern der Nürnberger deutlich zu niedrig zu sein. Spannend - auch daraus könnte ein D&O Fall werden. Es soll auch Versicherer gegeben haben, die in ähnlich schwieriger Lage, wie Gerling und Nürnberger waren und es durch konsequente Umsetzung einer ertragsorientierten Zeichnungspolitik geschafft haben eigenständig zu bleiben.
Im September sind Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen, die bitte nicht zu einem Stimmungstest für irgendwas gemacht werden. Aber in Deutschland ist Kulturpolitik Ländersache und die Kommunen bilden die Basis für die Länder. Kultur kommt allerdings in den Wahlkämpfen bisher nicht vor. In mancher Stadt lässt man die vorhandenen Kulturbauten und Museen lieber verrotten, dann hat man über den Brandschutz die Möglichkeit sie zu schließen und die lästigen Kosten mit dem Ausdruck des allergrößten Bedauerns loszuwerden.
Die wenigsten Künstler können ausschließlich vom Verkauf ihrer Werke leben. Viele - ja doch, wir gendern nicht und nutzen das generische Maskulinum - haben nebenher andere Jobs, wenn sie Glück haben Kunst nah (als Fahrer und Packer bei Kunstspeditionen). Und dennoch: für die meisten ist das was sie schaffen auch ein Teil ihrer Altersvorsorge. Was allerdings ist, wenn ihre Werke im Falle eines äusseren Ereignisses in ihrem Gewahrsam untergehen? Anselm Kiefer musste das nach einer Überflutung erleben - Rosemarie Trockels Atelier ist mal abgebrannt, um einige prominente Beispiele zu nennen. Dann ist der Teil der Altersversorgung schon mal futsch, wenn er nicht versichert ist. Die Künstlersozialkasse ist dafür nicht zuständig. Viele sparen die Kosten für eine Versicherung - und wenn es die falsche ist, ist das auch besser so. Man könnte ja auch mal einen Versicherungsmakler fragen, der sich auf Kunst spezialisiert hat. Kostet nichts und macht schlauer.
Alle reden von Bürokratieabbau - nicht so die EU Kommission und das dazugehörige Parlament. Ab dem 1. September gibt es neue Vorschriften zum EU-Einfuhr Kontrollsystem. Sendungen mit ungenauen oder unvollständigen Beschreibungen können zurückgewiesen und mit Geldstrafen belegt werden. Toll - zur Überprüfung braucht es wieder ein paar staatlich bezahlte Bedienstete mehr.
Heiliger Bürokratius - beschere uns eine Woche voller positiver Überraschungen und verbiete deinen Anhängern dich zu verehren
In diesem Sinne wünschen wir allen einen starken Start in die Woche - Kobel berichtet über das erste Halbjahr Kunstmessenberichterstattung 2025.
Zilkens Fine Art Insurance Broker in Solothurn und Köln