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St. Ludgeri, Münster; Photo Stephan Zilkens
St. Ludgeri, Münster; Photo Stephan Zilkens
Portraitfoto von Dr. phil. Stephan Zilkens

Stephan Zilkens

Newsblog 52. KW 2025

Der vierte Advent ist vorbei und in drei Tagen kommt Heiligabend. Die Welt um uns herum ist in diesem Jahr nicht besser geworden. Putin verdreht weiter die Wahrheit, wenn er behauptet die Ukraine habe den Krieg begonnen, es fliegen weiter Drohnen auf zivile Ziele und die Menschen frieren in den Ruinen, die die russischen Schergen ihnen zum Wohnen lassen. Verhandlungen mit einem Kriegsverbrecher? Wer hat nach Beginn des zweiten Weltkriegs mit Hitler verhandelt? Moral? Sinnstiftende Leitplanken? In einer Welt, die immer mehr auf kurzfristige Effekte und weiter hastiges Konsumieren ausgerichtet ist? Die Kirchen haben zwischen all dem keine Chance, wenn nicht aus den Menschen die Sehnsucht nach friedlicher Sinngebung erwächst. Facebook und Co erzeugen das Gegenteil. Die Reels, die man zu Gesicht bekommt (Monsterwellen, die Küstenstriche verwüsten, Lawinen vor denen Rehe auf Balkone flüchten, Elche, die durch Häuser stampfen etc.) werden als true bezeichnet und sind doch nichts anderes als Fake. Nur so gut gemacht, dass man kurz geneigt ist, das als Wahrheit zu nehmen. Mit der gleichen Perfektion werden Aussagen von Politikern verdreht, um Stimmungen zu erzeugen, die weder weihnachtlich noch konstruktiv sind. Und die Weihnachtsgeschichte wird immer weniger dazu genutzt Konsum anzuheizen, sie ist mittlerweile bei so vielen in ihrer substantiellen Bedeutung nicht mehr präsent, dass man Weihnachten als Feiertag eigentlich abschaffen könnte. Aber dagegen dürfte sich Widerstand bei Gewerkschaften und Tourismusbetrieben regen.

Das John F Kennedy Center for Performing Arts wird jetzt umbenannt und erhält noch Donald Trump als zusätzlichen Namensgeber. Aber das ist nicht alles. Das Mission statement wurde geändert und Kennedy würde sich vermutlich im Grab rumdrehen, denn aus einer weltoffenen Institution, die sich um die besten Künste aus aller Welt unter Berücksichtigung größter Diversität und Leistung bemüht hat wird eine Anstalt, die "Um ihre Aufgabe als kulturelles Zentrum der Nation gerecht zu werden, Weltklasse-Kunst von Künstlern präsentiert, die unsere heutige Kultur prägen, und bietet landesweit hervorragende Möglichkeiten zur künstlerischen Bildung." Der Zungenschlag ist ein deutlich anderer, nationaler, beschränkter - aber sicher MAGA. Gaga! Trump und Kunst auf hohem Niveau ist ein Wiederspruch in sich.

Weihnachten als Fest des Friedens und der Versöhnung? Nicht bei Deutschlands Main Stream Journalisten allerlei Geschlechts - es ist eigentlich völlig egal, was die aktuelle Deutsche Regierung macht - der Kanzler kriegt immer was ab. Das die Welt insbesondere in einer Demokratie aus Kompromissen besteht wird dabei völlig vergessen. Dass man vorher mehr fordert als man am Ende bekommt ist im Leben normal - angesicht der versammelten öffentlich rechtlichen Rundfunkvertreter ob mit oder ohne Migrationshintergrund allerdings immer ein Zeichen der Niederlage. Mit so viel Nöhlerei bekommt man das Land nicht wieder flott! 50% der Wirtschaft sind Psychologie - wußte schon Ludwig Erhard, und wenn die Presse das nicht einsieht wird sie stempeln gehen. Die Berichterstattung wird dann von den unkontrollierbaren asozialen Medien übernommen. Prost Mahlzeit.

Positives kommt aus Österreich - dort titelt die Presse frisch zu Weihnachten: "Österreichs Wirtschaft lässt die längste Rezession hinter sich". Auf der ersten Seite liest man zwar von raffgierigen Politikern aller Parteien, die sich über doppelte Pensionen aus unterschiedlichen Funktionen freuen, was den Staat immerhin 40 Mio. EUR im Jahr kostet. - Aber frei nach Qualtinger: "Die Leute wählen ja nicht zum ersten Mal".

Unser Verein Support Artists in Exile Cologne.e.V. kann endlich um Stipendiaten werben, die jeweils für drei Monate ein Atelier erhalten, mit der Aufgabe eine Ausstellung mit ihren Werken zu machen. Sie erreichen uns hier! wenn Sie Näheres erfahren wollen. Das Bild der Seite ist KI generiert und soll die Vielfalt und Weltoffenheit Kölns darstellen. Es ist keinesfalls ein Präjudiz für das künstlerische Niveau, das wird bei ChatGPT noch dauern.

Ein wenig Rückblick sei gestattet, denn in 2025 haben uns einige Persönlichkeiten verlassen, die die Kunst, den Handel und ihre Geschichte beeinflusst haben. Wir denken unter anderem an Otmar Neher, Edwin Vömel, Franz Swetec, Anita Becker und Ernst Hilger als Galeristen, an Frank Gehry den Architekten, an Koyo Kouoh, die die Ausstellung der kommenden Biennale in Venedig kuratieren sollte, an Allen Rosenbaum vom Princeton University Art Museum, an Sylvain Amic vom Musée d'Orsay, an William H. Luers vom Metropolitan, an Joel Shapiro, an Hubert Schmalix und nicht zuletzt an Günther Uecker, deren Geist der Kunst immer eine Gasse der Freiheit über die Grenzen des Gewöhnlichen hinaus ermöglicht hat.

Wir wünschen Ihnen ein frohes, friedliches Weihnachtsfest und Zeit sich Kobel's Halbjahresrückblick zu widmen.

Das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln