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Dr. Stephan Zilkens kommentiert
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das Zeitgeschehen rund um die Kunst.
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Stephan Zilkens
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Letzten Montag sassen wir auf Einladung der Gesellschaft für Moderne Kunst in Köln und diskutierten mit Susanne Schreiber über lokale Themen, wie das sinkende Image von Köln als Kunststadt, globale Themen, wie die Frage ob und wann Paris London als Hauptstadt des europäischen Kunsthandels ablöst und die Art Basel vielleicht ihren Mittelpunkt in Paris sucht, und über den Kunstmarkt im Allgemeinen und seine aktuelle Verfasstheit im Besonderen. In der anschließenden Diskussion wurden wir immer wieder gefragt, ob wir nicht als Insider den absoluten Tipp hätten, mit welchem Künstler oder welcher Künstlerin man jetzt reich werden könnte. Das zu beantworten ist Aufgabe von Berufeneren - wie z.B. der Zeitschrift CAPITAL, die Anfang Oktober ein EXTRA für 10,50 EUR herausgegeben hat: Der große Kunstkompass (erscheint übrigens schon seit 54 Jahren) . Neben interessanten Berichten über Sammler und praktischen Tipps werden auch die Kriterien genannt, nach denen der Kompass sein Ranking vornimmt und betont, dass Werkpreise und Auktionsrekorde bei der Bewertung keine Rolle spielen. Der Kunstkompass misst Ausstellungen, Rezensionen, Auszeichnungen, Präsentation im öffentlichen Raum und Ankäufe wichtiger Insititutionen. Letzteres ist vielleicht die einzige Verbindung zum Markt - also auch keine Garantie reich zu werden ... . So kommt es, dass der Olymp (Aufenthaltsort der Verstorbenen) von Joseph Beuys angeführt und Tony Cragg zum Aufsteiger wird, Isaac Julien der Star von morgen und Gerhard Richter seit gefühlten Ewigkeiten immer noch die Nummer 1 unter den Lebenden ist. In Punkten sind das 183.150 , Beuys kommt auf 196.250. Vielleicht sollte man dann auf den Punktezuwachs schauen ?
Diese Woche beginnt die Frieze in London und am Ende der Woche können Sie in der British Architectural Library für 257,39 GBP in die Zukunft schauen. Da geht es für 4 Stunden moderiert von Riah Pryor um den Kunstmarkt 2050 ! 23 Personen (darunter Marc Spiegler, den man von der Art Basel kennt und Chris Bentley, der den Hauptsponsor XLInsurance a Company of AXA vertritt) + Moderator teilen sich 240 Minuten einschließlich Preisverleihung an die Gesellschaft, die das revolutionärste Konzept für den Kunstmarkt 2050 vorstellt. Wenn man die Redezeit fair verteilt kann jeder gerade mal 10 Minuten auf seine Vision von 2050 verwenden. Es geht ums Digitale möglicherweise gepaart mit Umweltthemen: ausgeblendet wird alles, was sich bis dahin geopolitisch entwickelt haben könnte so als ob es zur Zeit keine massiven wirtschaftlichen und militärischen Konflikte gäbe, die in irgendeiner Weise gelöst werden müssen, um Kunst und Kultur eine langfristige, auch marktfähige Perspektive zu geben. Sehen wir es positiv: 26 Jahre und damit 5 Generationen (wenn man der Generationendefinition von Hannah Arendt folgt) vorauszuschauen ist eine gute Übung vielleicht weniger literarisch als George Orwell und weniger Bildreich als Stanley Kubrick aber dafür mit Sicherheit nichts, was baldigst den Lehrstoff in Schulen beeinflusst - oder doch?
Es ist gerade mal knapp 4 Wochen her, da präsentierte sich einer der Shooting Stars unter den Kunstversicherern strahlend auf der Positions in Berlin als großzügiger Unterstützer. Man darf gespannt sein, welches Gesicht derselbe Versicherer auf der Munich Highlight als Sponsor zeigen wird. Der Kopf, Alexander Wiebe, ist über das Unternehmen nicht mehr erreichbar. Die Spatzen pfeiffen von den Dächern, das die Gesellschaft das Geschäft mit der Kunst nicht mehr richtig will. Ein bisschen umstrukturieren, Verantwortlichkeiten ändern und schon scheinen die Radnaben zu brechen, weil Sperrhölzer die Fortbewegung hemmen. Ein bisschen wie bei Ben Hur's Wagenrennen. Die letzte Verbliebene, Christina Dopplinger, die vor einem Jahr erst von der XL, a Company of you know what, kam, nähert sich den Risiken sehr viel zurückhaltender, als das noch bis vor kurzem von dieser Gesellschaft praktiziert wurde. Martje Esser hat rechtzeitig bei der Mannheimer angeheuert und nach nur etwas mehr als einem Jahr HDI Global Specialty verlassen, nachdem sie dort wohl nicht so richtig glücklich war. Bei der Mannheimer soll sie die Nachfolge von Astrid Grittern antreten, die sich langsam dem Ruhestand nähert. Die Latte liegt hoch. Normaler gestaltet sich der Wechsel von Carola Schenk von der Mannheimer zur Arte Generali. Nach Jahren erfolgreichen Wirkens bei einem an Kunst wirklich inetressierten Versicherer geht es jetzt zu einem global aufgestellten Unternehmen, das mit sehr viel ruhigerer Hand sein Kunstgeschäft aufbaut.
Trotz aller Krisen wünschen wir einen beherzten Wochenstart.
Das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln