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Stephan Zilkens
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Man wollte es ja nicht glauben, als der französische Präsident nach dem Brand von Notre Dame 2019 in Paris verkündete, dass man die Kirche nach 5 Jahren wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen würde. Zu sehr hat man sich zumindest in Deutschland an drastische Budget- und Zeitüberschreitungen bei öffentlichen Bauaufträgen gewöhnt : Elbphilharmonie, Flughafen Berlin, Oper Köln ... um nur einige zu nennen. Am 8. Dezember soll Notre Dame jetzt wieder eröffnet werden und Paris rechnet in der Folge mit 14 - 15 Millionen Besuchern pro Jahr, die die Kathedrale besichtigen werden. Deshalb denkt die französische Kulturministerin jetzt auch darüber nach Eintritt für den Besuch des Gotteshauses zu verlangen. Da kommt dann ein schönes Sümmchen zusammen, wenn man nur 5 EUR nimmt. Abgesehen davon, dass die noch verbliebenen Gläubigen keinen freien Zugang mehr zu ihrer Kirche hätten steht möglicherweise auch das Diskriminierungsverbot der EU der Idee entgegen, wenn man den Eintrittspreis nur von Nicht-Franzosen erhebt. Zumindest die Bewohner der EU-Länder müssen gleich behandelt werden auch wenn sie selten an einem Strang ziehen. Bei der Restaurierung von Notre Dame haben übrigens viele Experten aus Europa mitgeholfen - umso schöner, dass es nach 5 Jahren ein Happy End gibt.
Aus dem Kölner Museum für Ostasiatische Kunst wurden bekanntlich vor einigen Monaten wertvolle Sammlungsstücke geraubt. Die Versicherer haben zwischenzeitlich gezahlt und das Geld fließt in den allgemeinen Haushalt der maroden Stadt an Statt dem Museum für Neuankäufe vergleichbarer Qualität zur Verfügung gestellt zu werden. Die Zahlung ist größer als der gesamte Einkaufsetat aller 9 städtischen Museen zusammen. Die Löcher im Haushalt sind allerdings durch den Aufbau von über 5.000 neuen Mitarbeitern in der Verwaltung in den letzten 7 Jahren noch viel größer. Im allgemeinen Haushalt verdampft der Zahlungseingang augenblicklich - im Budget des Museums würde er deutlich mehr bewirken und nachhaltiger sein.
Ohne private Initiativen geht im Europäischen Kulturleben nicht mehr viel. Museen profitieren in besonderem Masse von den Sammlungen gerade auch reicherer Mitbürger, sei es, dass bedeutende Stiftungen zu Neu- und Umbauten privat geleistet werden, sei es, dass ganze Sammlungen Museen vermacht werden. Meist von Menschen die auch in absoluten Zahlen erheblich zum Steueraufkommen beitragen. Nun ist es billig, insbesondere von Wohltätigkeitsverteilungskünstlern allerlei Geschlechts, zu verlangen, dass Sondersteuern genau von denen erhoben werden sollen, die sowieso schon mehr zahlen als die übrigen aufbringen. In Frankreich hat das Parlament sich jetzt für eine Reichenstuer entschieden. Es fragt sich ob es nach der Fondation Louis Vuitton zukünftig noch weitere großmütige Stiftungen in dem Land geben wird, wenn die Initiative wirklich durchgeht. Kapital ist ein scheues Reh und in einer Zeit sich ändernder Weltordnungen muss man mit den Leistungsträgern (auch wieder allerlei Geschlechts) motivierend umgehen, denn es gibt genügend Staaten, die gerne Produktion und Handel aufnehmen ohne solch überzogenen Steuerforderungen. Ungarn zum Beispiel. Aber da wohnt ja der böse Orban und zu dem will ja wohl keiner! - oder doch?
In dieser Woche öffnet die Artissima in Turin ihre Tore und nächste Woche Donnerstag in Köln die Art Cologne. An dem Tag veranstalten wir mit der ARTE GENERALI ein kleines - nicht öffentliches - Symposion zum Thema Erben & Stiften bei dem Isabel Boden – Kunsthistorikerin, Vereidigte Sachverständige und Kunstberaterin und Benjamin Weber – Rechtsanwalt, Partner Deutsche Stiftungsanwälte GmbH über das Thema ab 16:00 Uhr referieren werden. Wir haben noch zwei freie Plätze, die wir für Kurzentschlossene reservieren konnten. Bei Interesse bitte melden unter info@zilkensfineart.com .
Kommen Sie gut in der Winterzeit an - bleiben Sie gelassen auch wenn es jetzt eine Stunde früher dunkel wird.
Ihr Stephan Zilkens und das Team der Zilkens Fine Art Insurance Broker GmbH in Solothurn und Köln